Selection massale (Massenselektion)

Der Begriff „Selection Massale“ oder „Massal Selection“ bezieht sich auf die „alte Methode“ der Vermehrung von Weinbergen. Diese Technik wird wegen ihrer potenziell tiefgreifenden Vorteile für Qualitätsweine wieder eingesetzt. Dieser fortschrittliche Artikel befasst sich mit einer möglichen Zukunft im Weinbau.

Was ist die Selektion Massale?

Selection Massale (auch Massal Selection genannt) ist ein französischer Begriff aus dem Weinbau und bezeichnet die Praxis der Neubepflanzung von Weinbergen mit Stecklingen von besonders alten Rebstöcken desselben (oder eines nahe gelegenen) Grundstücks. Massal Selection ist das, was man die „alte Art“ der Vermehrung von Weinbergen nennt, die durch Rebenklon-Baumschulen ersetzt worden ist. Mehrere hochmoderne Weingüter stellen jedoch ihre Pflanzmethoden wieder auf die Massal Selection um, da diese langfristig zu mehr Individualität und Einzigartigkeit im Wein führt.

Warum ist die Massenselektion wichtig?

Um zu verstehen, warum die Massenselektion so wichtig ist, sollten wir uns zunächst mit der derzeit populären Pflanzmethode befassen: Die klonale Selektion. Diese Methode wurde in den 1960er und 1970er Jahren populär, als Rebkrankheiten grassierten (und immer noch grassieren). Wissenschaftler der UC Davis fanden heraus, wie man importierte Rebstecklinge hitzebehandeln kann, um sie zu „reinigen“. Die Reben wurden dann als Klone registriert und in Baumschulen vermehrt und in den gesamten USA als die Weine verkauft, die wir heute kennen (Pinot Noir Clone 777, Cabernet Sauvignon Clone 6 usw.). Die UC Davis betreibt nach wie vor eines der besten Klonselektionsprogramme der Welt.

Sie werden vielleicht denken: Könnte das nicht zu viel Uniformität verursachen? Wie ist es möglich, dass ein und derselbe Klon in sehr unterschiedlichen Regionen erfolgreich angebaut werden kann? Nun, wenn man dem Kern des Problems auf den Grund geht, kommen die Weinbauexperten zu der Überzeugung, dass Sie auf der richtigen Spur sind. Hier ein herrliches Beispiel:

Cabernet Sauvignon

Der Cabernet Sauvignon verdankt seine Existenz der Massenselektion

Im Gegensatz zum Menschen, der ein Leben lang auf eine bestimmte DNA festgelegt ist (eigentlich könnte das sogar falsch sein), mutieren Pflanzen mit großer Leichtigkeit. Pflanzenmutationen sind eine Form des Überlebens und Pflanzen kreuzen sich auch ganz natürlich und spontan untereinander. So geschah es irgendwann um 1600 im Großraum Bordeaux/Aquitaine, als aus einer natürlichen Kreuzung zwischen Cabernet Franc und Sauvignon Blanc der Cabernet Sauvignon entstand. Die Winzer müssen den außergewöhnlichen Geschmack dieser zufällig entstandenen Rebsorte bemerkt haben, und mit Hilfe der Massal Selection wurde sie vermehrt. Heute ist der Cabernet Sauvignon die meistgepflanzte Rebsorte der Welt.

Wie wird die Massal Selection durchgeführt?

Die Massal Selection ist nicht einfach, aber der langfristige Nutzen ist ein Weinberg, der einzigartig für sein Terroir ist. Hier ist ein Beispiel dafür, wie Weinberge die Selection Massale durchführen:

Der Eigentümer von Lynch Bages in Bordeaux, Jean-Michel Cazes, beschreibt in einem Artikel auf The Wine Cellar Insider, dass er (ab 2005) begann, die Reben in den über 50 Jahre alten Parzellen seines Weinguts zu beobachten. Sein Team nahm Stecklinge von außergewöhnlichen älteren Rebstöcken und schuf eine „Bank“ mit Tausenden von genetisch unterschiedlichen Petit Verdot-, Cabernet Sauvignon- und Merlot-Reben. Die neuen Weinberge wurden mit diesem genetisch vielfältigen Material neu bepflanzt. Der Jahrgang 2011 markiert den großen Wechsel von der Klonalen Selektion zur Massalen Selektion bei Château Lynch Bages

Auch wenn die Weinberge jetzt weniger einheitlich aussehen und die Erträge etwas geringer sind, ist Cazes der Meinung, dass diese Weinberge das Terroir von Château Lynch Bages besser widerspiegeln. Die genetische Vielfalt hat auch den zusätzlichen Vorteil, dass katastrophale Krankheiten reduziert werden.

Letztes Wort: Ein bisschen was von alt und neu

Während die geniale Wissenschaft der Vergangenheit die Verfügbarkeit und Einheitlichkeit unserer Lebensmittel verbessert hat, zeigen sich allmählich die Nachteile von Monokulturen, gentechnischen Veränderungen und Techniken wie der klonalen Selektion. Auf unserem Weg nach vorn wird unsere nächste Stufe des Verständnisses vielleicht darin bestehen, zu erkennen, warum einige alte Praktiken funktionieren und was wir tun können, um sie am Leben zu erhalten.

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Champagner – Was man sonst noch wissen sollte

Mengen

Im Gegensatz zu den 65,6 Millionen Champagner Flaschen im Jahr 2017 (im Jahr 2020 nur noch 52,4 Mio. Flaschen) der Gruppe Moet & Chandon (davon alleine über 2,5 oder mehr… Millionen Flaschen der Luxus-Cuvée Dom Pérignon) sind die 2’000 bis 40’000 Flaschen unserer Winzer verschwindend wenig. Wir erhalten von unseren Champagner Produzenten eine jährliche Zuteilung und importieren die Weine in einer oder zwei Tranchen. Deshalb sind unsere Champagner nicht permanent verfügbar und alle samt Unikate. Das heisst von gewissen Einzellagen / Parzellen Champagner gibt es jährlich vielleicht nur 200-500 Flaschen Totalproduktion und Sie können sich selbst etwa ausrechnen, wenn ein Winzer in 30 verschiedene Länder exportiert.

Gläser

Die Flûte hat ausgedient! Winzerchampagner sind vor allem Weine. Sie brauchen gute Weingläser, um sich optimal entfalten zu können und um höchsten Trinkgenuss zu bieten. Wir empfehlen Ihnen Grassl Glass! Sogenannte «Präzisions-Gläser». Eines der beeindruckendsten Gläser auf dem heutigen Urwald von etlichen Glas-Produzenten, welche sehr wenig oder gar keine mundgeblasene Kunst beinhaltet. Für Basis-Cuvées empfehlen wir folgende Grassl Gläser: Elemental-Series: Champagnertulpe oder das Versatile Glas. Für Blanc de Blancs das Liberté oder Minéralité oder sogar das Cru-Glas.

Zu welchem Anlass.

Guter Champagner ist frisch, leicht, saftig und lebendig. Der Alkoholgehalt übersteigt selten die 12-12.5%Vol. ist eher nicht mehr die Tendenz aber es gibt auch herrliche Champagner welche mehr Körper haben können. So wie jeder Winzer jedes Jahr seine eigenständige Handschrift setzt. Er ist belebend als Aperitif aber nicht nur, sondern auch ausgezeichnet mit einem ganzen Menu zu kombinieren. Champagner wird nicht mehr nur als Luxusprodukt für die ganz besondere Gelegenheit angesehen, sondern als qualitativ aussergewöhnlicher Ausdruck einer traditionellen Weinbauregion. Es braucht keinen speziellen Grund mehr. Man sollte ihn dann trinken, wenn man Lust darauf hat. Am passendsten hat es Lily Bollinger vom gleichnamigen Champagnerhaus auf den Punkt gebracht:

„Ich trinke Champagner, wenn ich froh bin und wenn ich traurig bin.
Manchmal trinke ich davon, wenn ich alleine bin; und wenn ich Gesellschaft
habe, dann darf er nicht fehlen. Wenn ich keinen Hunger habe,
mache ich mir mit ihm Appetit, und wenn ich hungrig bin, lasse ich ihn
mir schmecken. Sonst aber rühre ich ihn nicht an, ausser wenn ich Durst habe.“

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Grande Vallée – zu Vallée de la Marne gehörend

Obwohl die Grande Vallée nicht zu den wichtigen vier Regionen gezählt wird, ist sie qualitativ aufgrund so hervorragender Winzer wie Jacques Selosse, Philipponnat, Jacquesson oder Georges Laval, welche hier einige ihrer Weine erzeugen, ebenfalls zu nennen. Von unserem Sortiment der talentierte Yann Vadin von der Domaine Vadin Plateau, Cumières.

Mit 1’800 Hektar Reben ist sie nicht wie der Namen vermuten lassen könnte besonders gross, verfügt aber mit Aÿ, Mareuil-sur-Aÿ, Dizy oder Cumières über berühmte Gemeinden, welche körperreiche, aber trotzdem hochelegante Weine erzeugen. Mit 65% ist der Pinot Noir die wichtigste Sorte, gefolgt vom Chardonnay mit 19% und vom

Pinot Meunier mit 16%.

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Côte des Bar (Aube)

Die Côte des Bar liegt nicht in der klassischen Champagne, sondern über 100 Kilometer südlich von Épernay. Von den 7’800 Hektar Rebbergen sind 86% mit Pinot Noir bestockt, 10% mit Chardonnay und der Rest mit Pinot Meunier, Pinot Blanc, Pinot Gris (Fromenteau in der Champagne) oder auch Petit Meslier oder Arbanne.

Die Weine sind aufgrund der südlicheren, wärmeren Lage reicher und fülliger und wegen der Verschiedenheit der Böden, welche hier nicht von Kalkstein, sondern vom Kimmeridgium geprägt sind, weniger mineralisch.

Dieses besteht zwar auch aus Kalk, hat aber mit Lehm und Mergel auch „schwerere“ Anteile, welche die Typologie der Weine anders beeinflussen. Die Côte des Bar ist erst seit einigen Jahrzehnten offizieller Teil der Champagne und verfügt deshalb auch nicht über die grosse Tradition der berühmten Gemeinden.

Dies scheint aber jungen, visionären Winzern die Chance zu geben, hier ihre Ideen zu realisieren, indem sie naturnah und nachhaltig arbeiten und den vollen Fokus auf die Qualität legen. Einige haben den Durchbruch bereits geschafft, andere werden folgen. Bekannte Gemeinden sind: Celles-sur Ource, Gyé-sur-Seine, Bar-sur-Seine, Polisot, Essoyes, Urville, Arconville oder Bligny

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Côte des Blancs

Die Côte des Blancs ist ein etwa 12 Kilometer langes Kalksteinplateau, auf dem etwa 3’100 Hektar Reben gepflanzt sind. Die Erdschicht, welche den hellen Kalk bedeckt, ist sehr dünn, teilweise sogar nicht vorhanden.

Der Grossteil der Rebberge ist nach Osten ausgerichtet, sodass diese Zone bezüglich Böden und Klimabedingungen sehr viel homogener als die anderen ist. Wie der Name schon sagt, ist hier die weisse Sorte Chardonnay mit 98% der einsame Spitzenreiter.

Nur in den Gemeinden Vertus und Chouilly ist etwas Pinot Noir gepflanzt. Die Bedingungen erlauben die Produktion von mineralischen, finessenreichen und komplexen Grundweinen mit lebendiger Säurestruktur, die zu einigen der berühmtesten Champagner verarbeitet werden. Gemeinden wie Mesnil, Oger, Mesnil-sur-Oger, Cramant und Avize sind weltberühmt.

Oiry, Cuis, Chouilly und Vertus sind es im Begriff zu werden. Oft stammen die Luxus-Cuvées der grossen Champagnerhäuser, welche als Blanc des Blancs abgefüllt werden, ausschliesslich aus dieser Zone.

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Vallée de la Marne

Die Marne durchfliesst die Champagne von Osten nach Westen. Die Weinberge entlang des Flusses sowie in dessen Seitentälern werden unter der Bezeichnung Vallée de la Marne zusammengefasst. Mit knapp 8’900 Hektar Reben ist sie die grösste der vier Regionen. In der früheren Geschichte der Champagne war der Pinot Meunier die mit Abstand meist angebaute Sorte, hier ist es noch heute so.

Ganze 72% der Rebfläche nimmt die Sorte ein, auf den Pinot Noir entfallen 16% und auf den Chardonnay 12%. Es gibt aber auch hier kleine Flächen, welche mit Pinot Blanc, Pinot Gris (Fromenteau in der Champagne) oder auch Petit Meslier oder Arbanne bepflanzt sind. Die Weine sind körperreich und intensiv, die Böden sehr unterschiedlich. Man findet Kalk bis an die Oberfläche, sogar sandige Bereiche sind keine Ausnahme.

Das etwas kühlere, feuchtere Klima birgt die Gefahren von Edelfäule, weshalb sehr aufmerksame und aufwändige Arbeit in den Rebbergen notwendig ist, um gesunde Trauben an den verhältnismässig späten Erntezeitpunkten zu erhalten. Bekannte Gemeinden sind: Dizy, Mareuil, Pierry, Cumières, Hautvillers, Chatillon-sur-Marne, Verneuil, Château Thierry, Azy-sur-Marne

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Montagne de Reims

So bezeichnet man die Hügel zwischen Reims und Épernay, die bis knapp 280 Meter hoch sind. Etwa 8’300 Hektar Reben stehen in Ertrag. Bepflanzt sind sie mehrheitlich mit den roten Sorten Pinot Noir (41%) und Pinot Meunier (34%). Der Chardonnay (25%) macht hier nur einen kleineren Anteil aus. Aufgrund der geografischen Lage findet man Anlagen mit südlicher, östlicher oder nördlicher Ausrichtung.

Die Region ist bekannt für die Eleganz und Klasse ihrer Pinot Noirs. Aufgrund der unterschiedlichen Böden und Ausrichtungen erzielen aber auch Chardonnay (vor allem in Trépail und Villers-Marmery) und Pinot Meunier hervorragende Qualitäten. Vrigny, Verzy, Écueil, Bouzy, Ambonnay, Trépail, Mailly, Ludes oder Rilly-La-Montagne gehören zu den bekanntesten Gemeinden.

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Hunderte Gemeinden – Tausende Lagen

Der Weinbau in der Champagne wird landläufig in vier wichtige Regionen unterteilt: Montagne de Reims, Vallée de la Marne, Côte des Blancs und Côte des Bar. Es gibt mittlerweile noch viele andere Regionen: Das gesamte Gebiet ist von massiven Kreideschichten geprägt, welche vor Hunderten Millionen Jahren aus Urmeeren entstanden sind und teilweise bis zu 300 Meter dick sind.

Der Unterschied liegt in der Dicke der darauf liegenden Erdschichten, welche nur wenige Zentimeter oder einige Meter betragen können. Eine Ausnahme bildet die Côte des Bar, wo die Böden zwar auch von Kreide aber ebenso stark von Lehm und Mergel durchsetzt sind. Sie werden Kimmeridgium genannt (eine Bodenzusammensetzung, welche ca. 155 Mio. Jahre alt ist und durch die Zurückbildung des Urmeers im Juragebirge entstand.

Mehrheitlich bestehend aus Austernfossilien) und ähneln jenen im südlichen gelegenen Chablis (oder auch in Teilen der Gemeinde Meursault in der Côte de Beaune). In beinahe 300 Gemeinden werden Reben angepflanzt und in diesen sind mehrere Tausend Klein- und Kleinstlagen – die sogenannten Lieu-Dits – (Flurnamen, Lagennamen) definiert und benannt. Im Jahr 2017 wurden weltweit 306 Millionen Flaschen verkauft, die Hälfte davon in Frankreich selbst.

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Die Champagne – Tradition im Umbruch

Noch vor 30 Jahren war der Welt praktisch keiner der kleinen Weinbauern in der Champagne bekannt. Die vielen, kleinen Rebbergs-Besitzer verkauften ihre Trauben den grossen Häusern, welche daraus Hunderte Millionen Flaschen ihrer Cuvées erzeugten.

Seit damals hat eine der grössten Veränderungen der jüngeren Geschichte in der Weinwelt stattgefunden. Heute zählt man Hunderte sogenannter „Vignerons“, welche ihre Champagner unter eigenem Namen abfüllen (Récoltant-Manipulant).

Der Winzer der alles was er an Champagner produziert aus eigenen Reben keltert. Und mit dieser Entwicklung folgte eine weitere Revolution. Jahrhunderte haben die Produzenten eine Hausstilistik und ein Jahr für Jahr einheitlichen Geschmack ihrer Produkte geprägt. Die oberste Priorität lag darin, seinen Kunden ununterbrochen möglichst denselben Champagner zu bieten, unabhängig von Jahrgang und Qualität der Grundweine. Dafür wurde und wird noch immer jedes Jahr eine Cuvée aus vielen verschiedenen Partien und Jahrgängen erzeugt, welcher dies sicherstellt.

Mit grosszügiger Dosierung (Zugabe einer zuckerhaltigen Lösung nach der Flaschengärung), werden die letzten Unebenheiten geglättet und der Champagner ist konsumbereit. Als Konsument erhält man jedoch keinerlei Information über den Wein. Weder werden die verwendeten Jahrgänge ausgewiesen, noch über Zusammensetzung der Sorten oder die genaue Dosierung informiert. Man erfährt auch nicht, wie lange die Flaschengärung gedauert hat oder wann der Champagner degorgiert wurde. So kann es sein, dass man zwei Flaschen vom gleichen Cuvée desselben Produzenten in der Hand hält, der eine Wein aber 5 Jahre älter ist als der andere. Auch den Unterschieden, welche bei 34’000 Hektar Reben in vier grossen Regionen auf verschiedenen Böden in hunderten Gemeinden zwangsläufig existieren, wird keineswegs Rechnung getragen.

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