Die Champagne – Tradition im Umbruch

Noch vor 30 Jahren war der Welt praktisch keiner der kleinen Weinbauern in der Champagne bekannt. Die vielen, kleinen Rebbergs-Besitzer verkauften ihre Trauben den grossen Häusern, welche daraus Hunderte Millionen Flaschen ihrer Cuvées erzeugten.

Seit damals hat eine der grössten Veränderungen der jüngeren Geschichte in der Weinwelt stattgefunden. Heute zählt man Hunderte sogenannter „Vignerons“, welche ihre Champagner unter eigenem Namen abfüllen (Récoltant-Manipulant).

Der Winzer der alles was er an Champagner produziert aus eigenen Reben keltert. Und mit dieser Entwicklung folgte eine weitere Revolution. Jahrhunderte haben die Produzenten eine Hausstilistik und ein Jahr für Jahr einheitlichen Geschmack ihrer Produkte geprägt. Die oberste Priorität lag darin, seinen Kunden ununterbrochen möglichst denselben Champagner zu bieten, unabhängig von Jahrgang und Qualität der Grundweine. Dafür wurde und wird noch immer jedes Jahr eine Cuvée aus vielen verschiedenen Partien und Jahrgängen erzeugt, welcher dies sicherstellt.

Mit grosszügiger Dosierung (Zugabe einer zuckerhaltigen Lösung nach der Flaschengärung), werden die letzten Unebenheiten geglättet und der Champagner ist konsumbereit. Als Konsument erhält man jedoch keinerlei Information über den Wein. Weder werden die verwendeten Jahrgänge ausgewiesen, noch über Zusammensetzung der Sorten oder die genaue Dosierung informiert. Man erfährt auch nicht, wie lange die Flaschengärung gedauert hat oder wann der Champagner degorgiert wurde. So kann es sein, dass man zwei Flaschen vom gleichen Cuvée desselben Produzenten in der Hand hält, der eine Wein aber 5 Jahre älter ist als der andere. Auch den Unterschieden, welche bei 34’000 Hektar Reben in vier grossen Regionen auf verschiedenen Böden in hunderten Gemeinden zwangsläufig existieren, wird keineswegs Rechnung getragen.

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